Trümmerhunde trainieren auf dem Gelände des neuen Mühlbachviertels. Der Trümmerhund, der beim Zugunglück in Garmisch im Einsatz war, trainiert mit dem Bezirksverband Oberbayern auf dem Isaria-Gelände.

 

Am Sonntag, den 17. Juli 2022 hörte man viel Gebell in der denkmalgeschützten Kalanderhalle auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik. Die Isaria München Projektentwicklungs GmbH entwickelt dort für die Deutsche Wohnen das neue Mühlbachviertel. Nun hatte der Münchner Projektentwickler den Bezirksverband Oberbayern des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) eingeladen, mit den Kreisverbänden aus Garmisch, Bad Tölz, Miesbach und Weilheim ein Trümmerhundetraining durchzuführen. Das Gelände ist beinahe saniert und wird bereits für die Umsetzung der Hochbauphase vorbereitet. Die Stadt Dachau arbeitet gerade an den letzten Feinheiten des Bebauungsplans. Damit ist es eine der letzten Gelegenheiten für die Trümmerhunde zwischen den Steinhaufen und in den Gebäuden, ihre Hunde auf den Einsatz im Ernstfall vorzubereiten. Auch Claudia Bierling mit ihrem Trümmerhund Frodo, die bei dem Zugunglück am 3. Juni in Garmisch nach Überlebenden suchten, waren bei dem Training im zukünftigen Mühlbachviertel dabei.

„Solange man das Gelände noch für so wichtige Übungen verwenden kann, stellen wir es natürlich gerne zur Verfügung. Aktuell bereiten wir das künftige Baurecht vor, um dann in die eigentliche Planungsphase einzutreten. Die Planer der Stadt Dachau arbeiten zusammen mit der Stadtplanung am Bebauungsplan. Sobald dieser abgeschlossen ist, werden wir mit der Umsetzung beginnen. Trotz der herausfordernden Situation auf dem Immobilienmarkt wollen und können wir ein zukunftsweisendes Quartier entwickeln, das auch im Bereich Nachhaltigkeit neue Standards setzen wird. Ich denke, nach der langen Zeit, hat es Dachau verdient, dass aus der Industriebrache eine lebenswerte Erweiterung der Altstadt entsteht.“, sagt David Christmann, Sprecher der Isaria-Geschäftsführung.

Der Bezirksverband Oberbayern des Bayerischen Roten Kreuzes ist dankbar für die Gelegenheit. Zwölf Hunde trainierten zwischen den Steinhügeln und in den dunklen Winkeln der Kalanderhalle die Personensuche. Die Hunde mussten über Stockwerke hinweg oder aus hunderten Metern Entfernung im Freien Witterung aufnehmen und die in Schränken, Schächten oder Baulöchern versteckte Personen finden. Sobald sie eine Person gefunden hatten, meldeten die Hunde ihren Erfolg mit lautem Gebell. Neben dem erfahrenen Trümmerhund Frodo war auch die fünf-monatige Welpe, Ailis, mit von der Partie. Nach erfolgter Arbeit werden die Hunde mit Belohnung bestätigt. Trotz hoher Hitze hielten Hunde und Trainer von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr auf dem Trainingsgelände aus. Aber auch im Ernstfall herrschen nicht immer Idealbedingungen.